Ein großer Schritt nach vorn in Sachen Breitbandausbau wird demnächst im Kreis Siegen-Wittgenstein vollzogen. So bauen die Telekom und Innogy ein flächendeckendes FTTC-Netz auf und werden damit die bisher stark unterversorgten Gebiete im Kreis endlich mit einer zeitgemäßen Internetanbindung ausstatten.
Besonders erfreulich für Kreuztal ist dabei, dass das bisher nicht berücksichtigte Heestal mit den Orten Mittelhees und Oberhees im Zuge des Ausbaus der Ortsdurchfahrten direkt mit FTTH-Anschlüssen (also Glasfaser bis ins Haus) ausgestattet wird. Dieser Gedanke wurde von der CDU bereits im März 2016 formuliert und wird jetzt aufgegriffen. Hier liegt es jetzt an den Hausbesitzern, den TK-Unternehmen die notwendigen Gestattungserklärungen zu unterzeichnen; der FTTH-Ausbau an sich ist für sie kostenfrei.
„Es ist zu hoffen, dass auch die anderen in Kreuztal noch unterversorgten Gebiete auch beim FTTC-Ausbau berücksichtigt werden. Hier wäre ganz besonders Krombach zu nennen, wo in weiten Teilen momentan max. 16 Mbit-Anschlüsse möglich sind.“, so Helge Weyand, der CDU-Experte auf diesem Gebiet. Leider bleiben die Kreuztaler Gewerbegebiete beim Glasfaserausbau zunächst unberücksichtigt.
Gleichwohl ist der stattfindende Ausbau in weiten Teilen eine Herstellung eines technischen Zustands, der bereits seit 12 Jahren existiert. Man darf also bei aller Freude darüber nicht vergessen, dass die nun zu verbauende Technik (sofern es sich nicht um FTTH handelt) eigentlich schon überholt ist. Gleichwohl ist diese aber notwendig, um auf dieser Basis die weiteren Schritte in Richtung Glasfaser-Vollversorgung zu gehen. Deswegen darf man sich auch nach Abschluss des Ausbaus nicht mit dem Erreichten zufriedengeben, sondern muss das Ziel „FTTH für alle“ konsequent weiterverfolgen. Und solange es keine bezahlbaren Mobilfunktarife mit unbegrenztem Datenvolumen gibt, darf sich die Politik nicht auf faule Funk-Kompromisse über die neu aufzubauende 5G-Mobilfunktechnik einlassen. Diese ist wie jede andere Funktechnologie auch bestenfalls eine Übergangslösung. „Der Glasfaser gehört die Zukunft, und dieses Ziel müssen wir im Auge behalten!“, ist sich Helge Weyand sicher.