Geruchsbelästigung im Littfetal

15.06.2020

Stellungnahme des CDU-Fraktionsvorsitzenden zum Artikel „Behörde hat gerochen, aber nicht gemessen.“
(Siegener Zeitung von Freitag, 12.06.2020)

Geruchsbelästigung im Littfetal - Stellungnahme zum Artikel „Behörde hat gerochen, aber nicht gemessen.“
(Siegener Zeitung von Freitag, 12.06.2020)

Die Überschrift ist bezeichnend für den gesamten Ablauf in dem schon Jahrzehnte andauernden Kampf der Bürgerinnen und Bürger gegen den unerträglichen Gestank nach Schwefelwasserstoff im Littfetal und es stinkt nicht nur die Luft, sondern es stinkt auch hinter den Kulissen.
Ich persönlich schreibe seit gut 2 Jahrzehnten die zuständigen Behörden in regelmäßigen Abständen an oder frage im Kreuztaler Rat oder dem Fachausschuss selber nach dem Sachstand.
Das mache ich einerseits als betroffener Anlieger im Littfetal, andererseits aber auch als engagierter Kommunalpolitiker um hier eine Lösung für die betroffenen Menschen im Littfetal zu erreichen.

Auf Betreiben der CDU Fraktion wurden Gutachter in den Fachausschüssen zu der Geruchsbelästigung gehört.
Spätestens seit diesem Zeitpunkt, also der IUWA Sitzung vom 10.09.2018 steht nun fest, dass dieser Gestank im Littfetal von freigesetztem Schwefelwasserstoff aus einer von einem Großeinleiter in Krombach betrieben Kläranlage kommt und eben sehr wohl auch gesundheitliche Probleme verursacht. Dr. Herbst vom Ing. Büro Sweco GmbH aus Köln informierte seinerzeit ausführlich den Fachausschuss im Kreuztaler Rat zu der Thematik.
Da spätestens hätten die Behörden umgehend reagieren müssen und die möglichen Verursacher konsequent zur Beseitigung und zum Abstellen dieser Umweltbelastung auffordern müssen.
Aber, es werden Zuständigkeiten bei den Behörden hin und hergeschoben, man wird vertröstet oder bekommt überhaupt keine Antwort aus irgendeiner Amtsstube. So ist es mir mal wieder bei meinen letzten schriftlichen Beschwerden im April 2020 geschehen, wobei in diesem Fall mein Schreiben aus einer Amtsstube der Stadtverwaltung in Kreuztal an einen potentiellen Verursacher weitergegeben wurde, anstelle mir als Beschwerdeführer einmal eine Antwort zu geben.
Schriftliche Stellungnahmen aus den Amtsstuben bekommt man so gut wie keine, dann könnte man ja den Amtsschimmel festnageln, und wenn man welche bekommt, sind diese äußerst knapp und wenig hilfreich verfasst. Man spricht von bedauerlichen Störfällen von technischen Problemen und man würde sich kümmern.

Also, ich stelle fest, dass man sich von Seiten der beteiligten und von mir ständig informierten Behörden, Stadtverwaltung Kreuztal, Kreisumweltamt und die Bezirksregierung Arnsberg, vor der Problematik duckt, nicht konsequent durchgreift und die Bevölkerung wissentlich weiter den Gefahren durch freiwerdenden Schwefelwasserstoff aussetzt.

Ob nun Grenzwerte unterschritten werden oder überschritten werden, ist eigentlich völlig nebensächlich.
Gestank ist eine Beeinträchtigung der Lebensqualität und wenn man dann die körperlichen Beeinträchtigungen, wie Atemwegreizungen, Übelkeit und Kopfschmerzen deutlich spürt, dann ist der Zeitpunkt zum konsequenten Handeln der Behörden und der Betreiberin der Kläranlage längst überschritten.

Das sich nun auch die Grünen auf Kreisebene und auf kommunaler Ebene in Kreuztal dieses Themenkomplexes annehmen, hat hoffentlich nichts mit der anstehenden Wahl am 13.09.2020 zu tun, sondern kommt wünschenswerter Weise auch bei den Grünen aus der Überzeugung heraus, die Umweltsünden durch freigesetzten Schwefelwasserstoff im Littfetal abschließend abzustellen und der leidenden Bevölkerung zu helfen.

Letzteres zumindest ist der Antrieb für mein und das Handeln der Ratsfraktion der CDU Kreuztal in dieser Angelegenheit.

Arne Siebel
Weidenfohr 13
57223 Kreuztal Stendenbach
Fraktionsvorsitzender der Kreuztaler CDU Ratsfraktion